Rasse und Standard des Weissen Schäferhundes

 

Wir züchten nach dem Intern. Rassestandard der FCI Nr. 347, der seit 04.07.2011 für den Berger Blanc Suisse endgültig genehmigt ist.

 

Von seinen deutschen "Verwandten" hat sich der Weisse Schäferhund im Laufe der Jahrzehnte anatomisch und wesensmässig deutlich entfernt. Deshalb werden diese Hunde seit Juni 1991 in der Schweiz als neue Rasse im Anhang des Schweizerischen Hundestammbuches (SHSB) geführt. Ab dem 1. Januar 2003 ist der "Weisse Schweizer Schäferhund" als neue provisorische Rasse der FCI anerkannt.

Der Charakter des Weissen Schäferhundes

Temperamentvoll, ohne Nervosität, aufmerksam und wachsam; zu vertrauten Menschen freundlich, zutraulich und anhänglich; leicht zu führen und ausgeglichen; begegnet Unbekanntem zuerst zurückhaltend - vorsichtig, dann neugierig.

Die Pflege des Weissen Schäferhundes

Der Weisser Schweizer Schäferhund ist ein völlig natürlicher Rassehund.

Ihm werden weder Ohren noch Schwanz kupiert, zeitraubende Pflege wie bei manch anderen Rassen nimmt er nicht in Anspruch.

Sollte er sich einmal wirklich schmutzig gemacht haben, so wirft sein Fell, nachdem es wieder getrocknet ist, den Schmutz von ganz allein wieder ab. Gebürstet werden sie nur im Haarwechsel, oder zu Massagezwecken,
gebadet nur in Ausnahmesituationen (für Ausstellungen oder wenn der Hund stinkt). Seine Ohren sind aufrecht und ggf. leicht zu säubern.

Das weisse, dichte Fell der Hunde unterstreicht ihre königliche Haltung, die edle Natur und ihre beeindruckende Persönlichkeit.

 

Der Rassestandard für den Weissen Schweizer Schäferhund

Verwendung: Familien- und Begleithund

Klassifikation F.C.I.: Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde, (ausgenommen Schweizer Sennenhunde.

Sektion 1 - Schäferhunde Ohne Arbeitsprüfung.

 

Kurzer geschichtlicher Abriss

In den USA und Kanada konnten sich Weisse Schäferhunde allmählich zu einer eigenständigen Rasse entwickeln. Anfangs der 70-er Jahre wurden die ersten Tiere in die Schweiz importiert. Der amerikanische Rüde „Lobo“, geboren am 05. März 1966, kann als Stammvater der Rasse in der Schweiz angesehen werden. Aus Verbindungen mit diesem in der Schweiz registrierten Rüden sowie weiteren Importhunden aus den USA und Kanada wurden die Weissen Schäferhunde allmählich über ganz Europa verbreitet, wo sie heute, über Generationen rein gezüchtet, in grosser Zahl leben. Deshalb werden diese Hunde seit Juni 1991 in der Schweiz als neue Rasse im Anhang des Schweizerischen Hundestammbuches (SHSB) geführt.

Allgemeins Erscheinungsbild

Kräftiger, gut bemuskelter, mittelgrosser, stehohriger, stockhaariger oder langstockhaariger weisser Schäferhund von gestrecktem Format, mittelschwerem Knochenbau und eleganten, harmonischen Körperumrissen.

Wichtige Proportionen

Mässig langes Rechteckformat. Verhältnis Rumpflänge (von der Bugspitze zum Sitzbeinhöcker gemessen) zu Widerristhöhe - 12 : l0. Die Distanz vom Stop bis zum Nasenschwamm ist geringfügig grösser als die vom Stop bis zum Hinterhaupthöcker.

Verhalten / Charakter (Wesen)

Lebhaftes und ausgeglichenes Temperament, bewegungsfreudig, aufmerksam mit guter Führigkeit. Von überwiegend freundlicher, aber unaufdringlicher Kontaktbereitschaft. Hohe soziale Kompetenz und Bindungsbereitschaft. Niemals ängstlich oder inadäquat aggressiv. Ein freudiger und gelehriger Arbeits- und Sporthund mit Potenzial fur vielseitige Ausbildungen. Hohe soziale Kompetenz und Anpassungsfähigkeit lassen eine ausgezeichnete Integration in das soziale Umfeld zu.

Kopf

Oberkopf:

Kräftig, trocken und fein modelliert, zum Körper passend. Von oben und von der Seite gesehen keilförmig. Die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Fang sind parallel. Schädel: Nur wenig gewölbt, angedeutete Mittelfurche. Stop: Geringfügig ausgeprägt, aber deutlich erkennbar.

Geschichtsschädel

Nasenschwamm:

Mittelgross; schwarzes Pigment erwünscht, Wechselnase und aufgehellter Nasenschwamm zulässig.

Fang:

Kräftig und im Verhältnis zum Schädel mässig lang;
Nasenrücken und untere Fanglinie gerade, zur Nase hin leicht zusammenlaufend.

Lefzen:

Trocken, gut anliegend, möglichst vollständig schwarz.

Kiefer/Zähne:

Kräftiges und vollständiges Scherengebiss, wobei die Zähne senkrecht im Kiefer stehen sollen.

Augen:

Mittelgross, mandelförmig, leicht schräg eingesetzt;
Farbe braun bis dunkelbraun; Lider gut anliegend; schwarze Lidränder erwünscht.

Ohren:

Hoch angesetzte, gut aufrecht getragene, parallel nach vorn gerichtete grosse Stehohren in Form eines länglichen, oben leicht abgerundeten Dreiecks.

Hals:

Mittellang, gut bemuskelt und harmonisch auf den Körper aufgesetzt; keine Wammenbildung; die elegant geschwungene Nackenlinie verläuft ohne Unterbrechung vom mässig hoch getragenen Kopf bis zum Widerrist.

 

Körper

  • Obere Profillinie : Kräftig, muskulös, mittellang.
  • Widerrist: Betont. Rücken: Horizontal, fest.
  • Lenden: Stark bemuskelt.
  • Kruppe: Lang und von mittlerer Breite, zum Rutenansatz sanft abfallend.
  • Brust: Nicht zu breit, tief, (ca. halbe Widerristhöhe), bis zu den Ellenbogen reichend; ovaler, weit nach hinten reichender Brustkorb, deutliche Vorbrust.
  • Untere Profillinie und Bauch: Straffe, schlanke Flankenpartie; Bauchlinie leicht aufgezogen.

 

Rute

Rundum buschig behaarte Säbelrute, die sich zur Spitze hin verjüngt; eher tief angesetzt, mindestens bis zum Sprunggelenk reichend; in Ruhe hängend oder im unteren Drittel leicht aufgebogen; in der Bewegung höher, aber nie über der Rückenlinie getragen.

Gliedmassen

Vorderhand:

  • Allgemeines: Kräftig, sehnig, mittelschwer. Von vorne gesehen gerade; nur mässig breiter Stand; von der Seite gesehen gut gewinkelt.
  • Schultern: Langes und gut schräg gestelltes Schulterblatt; gute Winkelung; ganze Schulterpartie stark bemuskelt.
  • Oberarm: Von genügender Länge, stark bemuskelt. Ellenbogen: Gut anliegend.
  • Unterarm: Lang, gerade, sehnig. Vordermittelfuss: Fest und nur wenig schräg gestellt.
  • Vorderpfoten: Oval; Zehen dicht aneinanderliegend und gut gewolbt; geste, widerstandsfähige, schwarze Ballen; dunkle Krallen erwünscht.

Hinterhand:

  • Allgemeines: Kräftig, sehnig, mittelschwer. Von hinten gesehen gerade und parallel, nicht zu breit stehend; von der Seite gesehen gut gewinkelt.
  • Oberschenkel: Mittellang, mit starker Bemuskelung. Knie : Ausreichend gewinkelt.
  • Unterschenkel: Mittellang, schräg, mit festen Knochen und gut bemuskelt.
  • Sprunggelenk: Kräftig, gut gewinkelt.
  • Hintermittelfuss: Mittellang, gerade, sehnig. Hinterpfoten: Oval, etwas länger als Vorderpfoten; Zehen dicht aneinanderliegend und gut gewölbt; feste, widerstandsfähige, schwarze Ballen; dunkle Krallen erwünscht.

Gangwerk

Rhythmischer Bewegungsablauf, gleichmässig zügig und ausdauernd; weit ausgreifender Vortritt und kraftvoller Schub; im Trab raumgreifend und leichtfüssig.

Haut

Ohne Falten, dunkel pigmentiert.

Haarkleid

  • Mittellanges Haar: Dicht, gut anliegendes Stockhaar; reichliche Unterwolle überdeckt von kräftigen, geraden Grannen; Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite der Läufe sind kürzer behaart; am Nacken und an der Rückseite der Läufe etwas länger. Leicht gewelltes, hartes Haar zulässig.
  • Langes Haar: Dicht, gut anliegendes Stockhaar, reichliche Unterwolle überdeckt von kräftigen, geraden Grannen; Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite der Läufe sind kürzer behaart; am Hals formt das lange Haar eine deutliche Mähne, an der Rückseite der Läufe einen längeren Behang und das Haar an der Rute ist buschig. Leicht gewelltes, hartes Haar zulässig.

Farbe: weiss

Größe und Gewicht

Typvolle Hunde dürfen wegen leichter Unter- oder Übergrosse nicht ausgeschlossen werden.

  • Widerristhöhe: Rüden 58 - 66 cm, Hündinnen 53 - 61 cm
  • Gewicht: Rüden ca. 30 – 40 kg, Hündinnen ca. 25 – 35 kg.

Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten ist als Fehler anzusehen, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen solte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist, und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen.

  • Schwache Wildfärbung (schwache gelbliche oder lohfarbene Schattierung) an Ohrenspitzen; Rücken und Oberseite der Rute.
  • Fleckige Pigmentverluste an Nasenschwamm, Lefzen und/oder Lidrändern.
  • Afterkrallen. Ausser in Ländern, in welchen die Entfernung der Afterkrallen gesetzlich verboten ist.

Schwere Fehler

  • Plumpe Erscheinung, zu kurzes Gebäude (quadratisches Format).
  • Mangelndes Geschlechtsgepräge.
  • Fehlen von mehr als zwei PM1. Die M3 werden nicht berücksichtigt.
  • Hängeohren, Kippohren, Knickohren. Stark abfallende Rückenlinie.
  • Ringelrute, Knickrute, Hakenrute, Rute über dem Rücken getragen.
  • Weiches, seidiges Deckhaar; wollig, lockig, nicht am Körper anliegend;
  • ausgesprochenes Langhaar ohne Unterwolle.
  • Deutliche Wildfärbung (deutliche, gelbliche oder lohfarbene Verfärbung) an Ohrspitzen, Rücken und Oberseite der Rute.

Disqualifizierende Fehler

  • Aggressive oder übermässig ängstliche Hunde.
  • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen mussen disqualifiziert werden.
  • Ängstlichkeit, hochgradige Schreckhaftigkeit, Angstaggressivität, inadäquate Aggression, lethargisches Verhalten.
  • Ein Auge oder beide Augen blau, hervortretendes Auge.
  • Entropium, Ektropium.
  • Vor- und Rückbiss, Kreuzbiss.
  • Völliger Pigmentverlust an Nasenschwamm, Lefzen und/oder Lidrändern.
  • Völliger Pigmentverlust an Haut und Ballen. Albinismus.
  • N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

 

Ursprung: Schweiz

 

Datum der Publikation des gültigen offiziellen Standards: 04.07.2011

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