Der MDR1-Effekt

 

Es handelt sich beim MDR-1-Defekt nicht um eine Krankheit, sondern um einen Defekt in der Blut-Hirn-Schranke bei gewissen Medikamenten!

MDR1-Defekt - betroffene Rassen Collie (Kurzhaar- und Langhaarcollie, Border Collie), Shetland Sheepdog, Australian Shepherd, Bobtail, Longhaired Whippet, Silken Windhound. , auch andere Rassen wie Weißer Schäfer, Collie-Mischlingen usw.

 

Die genetisch bedingte Ivermectin-Empfindlichkeit (MDR1-Defekt)

Ivermectin ist ein normalerweise sicher anzuwendendes Antiparasitikum, das bei einer intakten Blut-Hirn-Schranke nicht ins Gehirngewebe übergehen kann. In den 1980er Jahren wurden erstmals bei Hunden gravierende neurotoxische Effekte bei der Verabreichung von Ivermectin beobachtet. Betroffene Tiere zeigten neurotoxische Effekte bereits bei einer Dosierung von 150µg pro kg Körpergewicht, während nicht betroffene Tiere eine Gabe von bis zu 2000µg pro kg Körpergewicht ohne das Auftreten einer klinischen Symptomatik verabreicht werden konnte. Klinische Symptome betroffener Tiere können von Bewegungs- und Koordinationsstörungen, Desorientiertheit, Erbrechen und Zittern bis hin zu komatösen Zuständen / Tod - reichen.

 

MDR1 - DNA-Test

Der DNA-Test zum Nachweis der des MDR1-Defektes bietet Tierärzten und Züchtern ein effizientes und sicheres Mittel (leider nicht zu 100 %) zur Identifizierung Ivermectin-empfindlicher Tiere . Der DNA-Test kann bereits von Geburt an betroffene Tiere mittels Bluttest identifizieren. So können schon frühzeitig sinnvolle Zuchtentscheidungen getroffen werden.

MDR1 +/+ ..... kein Defekt im MDR1 Gen

MDR1 +/- ..... Merkmalsträger für MDR1 Defekt

MDR1 -/- ..... es fehlt ein funktionsfähiges MDR1-Transportsystem, es dürfen verschiedene Medikamente nicht verabreicht werden

Bei Verpaarungen sollte darauf geachtet werden !

 

  MDR-Genotyp Hündin    
MDR-Genotyp des Rüden

MDR1(+/+)

MDR1(+/-) MDR1(-/-)
MDR1(+/+) Welpen werden 100% MDR1(+/+) 50% MDR1(+/+)
50% MDR1(+/-)
100% MDR1(+/-)
MDR1(+/-) 50% MDR1(+/+)
50% MDR1(+/-)
25% MDR1(+/+)
50% MDR1(+/-)
25% MDR1(-/-)
50% MDR1(+/-)
50% MDR1(-/-)
MDR1(-/-) 100% MDR1(+/-) 50% MDR1(+/-)
50% MDR1(-/-)

Welpen werden 100% MDR1(-/-)

Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, ist bei einer Verpaarung eines +/- Rüden mit einer +/- Hündin 25 % MDR 1 +/+, 50 % +/- und nur 25 % -/-, also vom Defekt betroffen. Da aber der Züchter wahrscheinlich nicht den ganzen Wurf testen lassen wird, sollten die Welpenkäufer darauf hingewisen werden !

Bei nicht getesteten Hunden ist vorerst immer davon auszugehen das Welpen betroffen sein können und dies bitte unbedingt dem Tierarzt mitteilen, damit vermieden werden kann, dass das falsche Medikament verabreicht wird !!

Es wäre ein "Jammer" wenn ein Hund plötzlich verstirbt nur weil man nicht wusste das er MDR 1 -/- ist!!!

Es sind auch Vorfälle bei Narkosemitteln bekannt, also nicht nur bei Antiparasitikum !!

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